Mit gebrauchter Software hat man einige Vorteile

Während sich physische Güter mit der Zeit abnutzen und irgendwann kaputtgehen, müssen digitale Produkte nicht nach einer Zeit wegen einem Funktionsmangel ersetzt werden. Aus diesem Grund kaufen bereits viele Unternehmen und Privatverbraucher gebrauchte Software. Welche Vorteile man daraus zieht und was Käufer beachten sollten, erklärt dieser Artikel.

Was ist gebrauchte Software?

In den meisten Fällen handelt es sich bei gebrauchter Software um Lizenzen, welche übrigbleiben. Dies kann das Resultat aus Umstrukturierungen in einem Unternehmen sein oder vielleicht hat jemand einfach nur zu viele Lizenzen erworben und möchte diese nun an andere Verbraucher abgeben. Zudem gibt es Unternehmen, die sich auf den Verkauft von gebrauchter Software spezialisiert haben.

Lizenzen für Software werden jedoch auch dann überflüssig, wenn ein Unternehmen auf Cloud-basierte Software umstellt. Alles, was dabei übrigbleibt, kann weiterverkauft werden und nennt sich Gebrauchtsoftware.

Das sollte jeder über Software aus zweiter Hand wissen

Der wichtigste Tipp für jeden, der gebrauchte Software erwerben möchte: Man muss sich den Händler gut aussuchen. Wie in jeder Branche gibt es auch hier schwarze Schafe, die mit Betrug Geld verdienen möchten. Bei Gebrauchtsoftware sieht das dann so aus, dass gefälschte Lizenzen verkauft werden. Diese kann der Verbraucher letztendlich gar nicht nutzen und ein Rückgaberecht gibt es auch nicht. Daher sollte man niemals von unseriösen Privatanbietern irgendwelche beliebigen Lizenzen erwerben, sondern sich an Händler wenden, die sich auf den Verkauf von Software-Lizenzen spezialisiert haben.

Zudem sollte vor jedem Kauf von Gebrauchtsoftware geklärt werden, ob das gewünschte Produkt mit den eigenen Systemen und verwendeten Dateiformaten kompatibel ist. Vor allem bei Lizenzen älterer Software sollten Verbraucher überprüfen, ob das Produkt die eigenen Anforderungen erfüllt.

Im Normalfall wird gebrauchte Software einfach über das Internet bestellt und mittels einer Online-Transaktion bezahlt. So erhält der Verkäufer schnell seine Bezahlung und der Käufer kommt schnell zu seinem gewünschten Produkt.

Es gibt bereits Unternehmen, die sich auf den Verkauf von gebrauchter Software spezialisiert haben. Bildquelle: geralt via pixabay.com

Die Vorteile von gebrauchter Software

Warum kauft man sich überhaupt gebrauchte Software, wenn man sie auch neu vom Hersteller beziehen kann? Dafür gibt es einige klare Argumente:

Der Preis: Der wohl offensichtlichste Vorteil von Gebrauchtsoftware ist der Preis. Während man für neue Software teilweise mehrere hundert Euro zahlen muss, sind Second-Hand-Produkte mit weitaus geringeren Kosten verbunden. Hier gilt der Grundsatz: Je älter die Software, desto größer die Ersparnis. Für Unternehmen, die für ihre Mitarbeiter eine Vielzahl an Softwareprodukten zur Verfügung stellen, lohnt sich dies allemal.

Updaterechte: Bedeutet eine Software zum halben Preis, dass man nur den halben Funktionsumfang erhält? Dies ist tatsächlich eine Befürchtung vieler Personen, die Gebrauchtsoftware kaufen möchten. Allerdings besteht hier kein Grund zur Sorge: Updaterechte werden beim Kauf von gebrauchter Software mit übertragen, sodass Aktualisierungen über den Hersteller in jedem Fall möglich sind. Der neue Besitzer erwirbt alle Nutzungsrechte, sodass der volle Umfang gegeben ist.

Kein Verschleiß: Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Software nicht um ein Gut, das durch Zeit und Benutzung verschleißt. Beim Kauf muss man sich also keine Sorgen darüber machen, dass man eine bereits abgenutzte Ware erhält, die nur noch die Hälfte der Funktionen aufweist. Lediglich der Datenträger, auf dem sich die Software befindet, kann verschleißen – immerhin handelt es sich dabei um Hardware. Allerdings ist im Normalfall beim Kauf von Gebrauchtsoftware nicht einmal ein physischer Datenträger im Spiel.

Zuverlässigkeit: Es kommen immer wieder neue Programme auf den Markt, welche neue Funktionen und Anwendungen versprechen. Bei der Annahme, dass gerade das neueste Produkt das Beste ist, handelt es sich um einen Trugschluss. Nicht selten ist neue Software noch mit Fehlern behaftet und bedarf zunächst noch Überarbeitungen und Updates seitens des Herstellers. Neu ist also nicht immer die beste Wahl – viel besser ist es da, auf Software zurückzugreifen, die sich bereits bewährt hat.

Wie legal ist Gebrauchtsoftware?

Viele, die mit dem Gedanken spielen, sich eine gebrauchte Software von einem entsprechenden Händler zu besorgen, fragen sich insgeheim, ob das rechtlich einwandfrei oder etwa sogar illegal ist. Hier besteht allerdings kein Grund zur Sorge!

Seit dem 3. Juli 2012 ist der Kauf und Verkauf von Gebrauchtsoftware vom Europäischen Gerichtshof geregelt. Unternehmen dürfen gebrauchte Software also ohne Probleme weiterverkaufen. Der Verkäufer muss lediglich das Nutzungsrecht haben, welches im Übrigen unbefristet ist. Hat jemand also ein paar Lizenzen zu viel erworben, steht einem Verkauf als Second-Hand-Produkt nichts mehr im Weg und auch der Käufer ist auf der sicheren Seite.